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Was bringen zusätzliche Ballaststoffe in Lebensmitteln?

12. Oktober 2015
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"Verbessert die Verdauungsfunktion", steht manchmal auf der Verpackung von Müsliriegeln, Joghurts, Backwaren oder Wurst. Die gesundheitliche Aussage erlaubt der Gesetzgeber nur in ganz bestimmten Fällen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) entscheidet darüber, ob ein Lebensmittel mit gesundheitlichen Aussagen werben darf. Bei den wasserlöslichen Ballaststoffen Inulin und Oligofruktose hat sie das 2012 untersagt. Die Hersteller konnten die ausgelobten positiven Effekte auf die Verdauung nicht beweisen.

Inulin und Oligofruktose sind in bestimmten Lebensmitteln von Natur aus enthalten, zum Beispiel in Hülsenfrüchten, Weizen, Chicorée, Artischocke, Lauchgewächse oder Spargel. Bei empfindlichen Personen können sie Probleme machen, etwa Blähungen oder Durchfälle auslösen - vor allem wenn sie zusammen mit flüssigen Lebensmitteln wie etwa Frühstücksdrinks aufgenommen werden.

Keine Bedenken hat die EFSA bei Ballaststoffen aus Roggen, Hafer oder Zuckerrübenfaser. Hersteller dürfen bei Zusatz von mindestens 6 Gramm je 100 Gramm festem und 3 Gramm pro 100 Milliliter flüssigem Lebensmittel damit werben, dass diese Produkte zur normalen Verdauungstätigkeit beitragen bzw. das Stuhlvolumen erhöhen.

Die Hersteller müssen sich dabei strikt an Vorgaben halten: Wird das Wort "Ballaststoffquelle" benutzt, müssen mindestens 3 Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm, bzw. 1,5 Gramm pro 100 Kilokalorien (kcal) enthalten sein. Bei der Angabe "Hoher Ballaststoffgehalt" muss das Lebensmittel mindestens 6 Gramm Ballaststoffe in 100 Gramm, bzw. 3 Gramm pro 100 kcal aufweisen.

Wer sich gesund ernährt, mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, muss sich darüber aber gar keine Gedanken machen. Diese Lebensmittel sind von Natur aus reich an Ballaststoffen.