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Glyphosat und die Agrarlobby

10. März 2018
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Ein neuer Sonderausschuss im Europäischen Parlament soll sich damit beschäftigen, wie sehr die Agrochemie-Industrie bei Zulassungsverfahren und Risikobewertungen von Pestiziden in der EU ihre Finger im Spiel hat.

Ging bei der wissenschaftlichen Bewertung von Glyphosat alles mit rechten Dingen zu? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein eigens gegründeter EU-Ausschuss. Die Experten sollen mögliche Fehler bei der wissenschaftlichen Bewertung und Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sowie Interessenkonflikte im Zulassungsverfahren aufdecken. Neben der Rolle der Kommission im Zulassungsverfahren werden auch die Arbeit sowie die personelle und finanzielle Ausstattung der Europäischen Lebensmittelbehörde und der Europäischen Chemikalienagentur überprüft.

Anlass für die Bildung des Ausschusses ist die erneute Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat im November 2017 trotz einer breiten Ablehnung im Europäischen Parlament und der europäischen Öffentlichkeit. Jetzt soll der Ausschuss überprüfen, ob Industrielobbyisten, beispielsweise vom Agrarkonzern Monsanto, der das Mittel in den 1970er Jahren entwickelt hat, Einfluss auf die Bewertung und das Genehmigungsverfahren nehmen konnten.

Der Ausschuss wird aus 30 Mitgliedern bestehen und ab März neun Monate lang die Hintergründe der Glyphosat-Zulassung unter die Lupe nehmen.