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Vogel des Jahres 2020: Die Turteltaube

16. April 2020
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Gurrgurr: Turteltauben, die kleinsten ihrer Art, die bei uns heimisch sind, wurden früher vor allem wegen ihres schönen Gefieders gehalten. Heute hat sich ihr Bestand dramatisch reduziert.

Viele glaubten früher, dass Turteltauben Krankheiten anziehen und sie damit von den Menschen abhalten. Der Naturschutzbund hat diese Tiere in diesem Jahr zum Vogel des Jahres auserkoren. Er will damit auf den dramatischen Rückgang der Turteltauben aufmerksam machen. Seit 1980 hat ihre um rund 90 Prozent abgenommen. Damit ist das Tier, das auch für Glück, Frieden und Liebe steht, auf der Roten Liste in Deutschland um eine Kategorie weiter nach unten gerutscht und stark gefährdet. Die Langstreckenflieger zieht es jedes Jahr in wärmere Gegenden nach Afrika. Doch ihre Reise ist gefährlich. In zehn EU-Staaten ist die Jagd auf diese Tiere erlaubt, zusätzlich werden jährlich mehr als 600.000 Turteltauben im Mittelmeerraum illegal getötet. Weiterhin wirkt sich der Klimawandel auf das Leben der Zugvögel aus. Wasser- und Nahrungsquellen entlang ihrer Flugrouten sind immer mehr erschöpft. Das hat auch mit der intensiven Landwirtschaft und dem Einsatz von Herbiziden zu tun. Dadurch finden Turteltauben weniger Nahrung wie etwa die Samen von Ackerwildkräutern. Mit einer Petition, bei der über 75.000 Unterschriften gesammelt wurden, fordert der Naturschutzbund das Umweltministerium dazu auf, ein EU-weites Jagdverbot zu erwirken.