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Ceres-Award: Hauptgewinner wieder mal ein Bio-Landwirt

03. November 2022
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Benedikt Bösel ist Landwirt des Jahres 2022. Mit dem Ceres-Award erhielt der Naturland-Bauer den Oscar der Landwirtschaft. Agrarheute aus dem Deutschen Landwirtschaftsverlag verlieh den Preis in Berlin.

Benedikt Bösel arbeitete zehn Jahre lang als Investmentbanker, stieg aus einem gutbezahlten Job aus, studierte Agrarökonomie und übernahm die Landwirtschaft seiner Eltern. Allerdings in schlechten Zeiten: Kurz nach der Übernahme kam das Dürrejahr 2018 und brachte den Betrieb an seine Grenzen. Bösel suchte sich Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft und baute um.

Heute gehören zum Betrieb 150 Salers- und Angusrinder, die draußen weiden und auch mobil geschlachtet werden. In einer eigenen Baumschule zieht er Bäume und Sträucher vor, um den Kiefernwald, der große Teile des Anwesens bedeckt, peu a peu zu einem resilienten Mischwald umzubauen. Die Juroren finden: „Die Innovationskraft, mit der Benedikt Bösel seinen Betrieb führt, ist einmalig. Er investiert nicht allein in seine Zukunft, sondern in eine Neuinterpretation der Agrarwissenschaften.“

Benedikt Bösel gewann zunächst den Titel in der Kategorie Manager des Jahres und setzte sich damit in der Endrunde gegen weitere Mitbewerber aus der Landwirtschaft durch. In zwei weiteren Kategorien gewannen Bio-Bauern den Titel: Sönke Strampe baut in der Lüneburger Heide Süßkartoffeln an und überzeugte in der Kategorie Biolandwirt mit seiner Vermarktungsstrategie: Er liefert an Supermärkte, Bioläden und Unverpacktläden und vermarktet auch über einen Paketversand. 

Energie-Landwirt des Jahres ist Rainer Carstens aus Wöhrden in Schleswig-Holstein. Der Bio-Gemüselandwirt versorgt mit seiner Biogasanlage 7000 Haushalte mit Strom. Die Abwärme der Anlage heizt ein riesiges Gewächshaus mit Tomaten. Betrieben wird die Biogasanlage mit Gemüseresten und Grasschnitt vom Hof. Das dabei entstandene Gärsubstrat düngt wiederum das angebaute Gemüse. Ein ziemlich perfekter Kreislauf.