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Insekten verschwinden

15. August 2017
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Das Summen, Krabbeln und Brummen geht zurück: Mehrere Studien geben Hinweise darauf, dass die Insektenbestände in Deutschland immer geringer werden. Die Gründe dafür sind vielfältig.

In manchen deutschen Regionen leben heute 80 Prozent weniger Insekten als vor 20 Jahren. Das ergab die sogenannte Krefelder Studie, eine wissenschaftliche Untersuchung, die Freiwillige des Entomologischen Vereins Krefeld in den Jahren 1989 bis 2014 durchführten. Die Studie ist umstritten, aber nur, weil in der Öffentlichkeit plötzlich von 80 Prozent Rückgang in ganz Deutschland die Rede war, nicht nur von einigen Naturschutzgebieten in Nordrhein-Westfalen. Tatsächlich aber mehren sich die Hinweise, dass die Insekten verschwinden. Beispiel Schmetterlinge: Über zehn Prozent aller in Bayern heimischen Arten sollen in den letzten Jahrzehnten ausgestorben sein. Beispiel Wildbienen und Hummeln: 60 Prozent der in Deutschland heimischen Arten gelten inzwischen als gefährdet.

Für den Insektenschwund gibt es keine einzelne Ursache, hier kommen mehrere Umstände in Begracht. Pflanzenschutzmittel, die in der Landwirtschaft, aber auch in städtischen Parks und Gärten eingesetzt werden, drängen nicht nur die Insekten zurück, die Kulturpflanzen anknabbern. Monokultur verringert die Vielfalt an Blütenpflanzen und nimmt vielen Insekten den Lebensraum. Und auf Wiesen, die bis zu sechsmal pro Jahr gemäht und darüber hinaus gedüngt werden, schrumpft die Pflanzenvielfalt und damit das Futter für die Insekten. Naturschutzverbände wie der NABU fordern seit längerem, zum Thema umfassender zu forschen, Insektizide kritisch zu überprüfen und den ökologischen Landbau weiter auszubauen.