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Mooswand als Feinstaub-Schlucker

02. Februar 2017
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In Städten und Ballungsräumen ist die Luft oft besonders schlecht. Insbesondere der Fahrzeugverkehr produziert Feinstaub und Stickoxide, die wiederum die Gesundheit der Stadtbewohner beeinträchtigen. Eine neue Idee: Mooswände sollen die Luft in den Städten reinigen.

Der Bonner Moosforscher Jan-Peter Frahm entdeckte vor über zehn Jahren, dass Moose den Feinstaub elektrostatisch anziehen – sie funktionieren wie ein Staubwedel. Moose können demnach Ammoniumsalze aus dem Feinstaub umbauen und so den Stickstoff aus der Luft für sich nutzen. Das Dresdener Start-up-Unternehmen „Green City Solutions“ hat diese Idee aufgegriffen und baut Wände aus Moos. Nach Angaben des Unternehmens bindet eine City Tree – vier Meter hoch und drei Meter breit – pro Tag 300 Gramm Feinstaub und leistet damit so viel wie 275 frisch gepflanzte Bäume. Städte wie Jena, Dresden und Oslo (vgl. Bild) haben versuchsweise schon solche Bäume aufgestellt.

Stuttgart zieht nun mit einem wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekt nach. Im Frühjahr soll entlang einer Teststrecke eine 100 Meter lange Mooswand stehen. Die Studie soll klären, ob sich Moose tatsächlich für die Luftreinigung eignen und welche Moose dafür in Frage kommen. Das Projekt kostet etwas mehr als eine halbe Million Euro und wird von der Stadt und dem Land Baden-Württemberg bezahlt. – Mehr über Mooswände als Feinstaubschlucker finden Sie hier.