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Mythos Agrokraftstoff: Lebensmittel im Tank

22. August 2022
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Mehrerer Umweltorganisationen haben sich zusammengetan und widerlegen den Mythos, Agrokraftstoff sei vereinbar mit Klimaschutz und Nahrungsmittelsicherheit und würde unsere Abhängigkeit von Russland mindern. Sie haben dazu einen Faktencheck veröffentlicht und fordern den sofortigen Ausstieg aus Agrokraftstoffen.

Anlass zur Veröffentlichung des Faktenchecks Agrokraftstoffe seien aktuelle Versuche von Industrieverbänden, mit irreführenden oder falschen Aussagen den vom Umweltministerium angekündigten Ausstieg aus Agrokraftstoff zu verhindern, heißt es in der Pressemeldung.

Der Ausstieg sei jedoch dringend überfällig: Mit der Getreidemenge, die in Deutschland zu Agrosprit verarbeitet und Benzin beigemischt werde, könnten etwa 16 Millionen Menschen pro Jahr mit einer täglichen Hilfsration Getreide versorgt werden. Außerdem würde ein Ausstieg aus dem Agrosprit mehr Spielraum bei der Flächennutzung schaffen, beispielsweise für den Anbau dringend notwendiger Nahrungsmittel, für erneuerbare Energien oder Naturschutzmaßnahmen.

Die Umweltverbände schreiben dazu: „Immer wieder wärmt die Agrokraftstoffindustrie ihre Mythen auf, damit der Einsatz von Raps, Weizen, Mais und Co. in Autotanks weiter staatlich gefördert wird. Die Wahrheit ist: Täglich landen Weizen für etwa 15 Millionen Laibe Brot und etwa 19 Millionen Flaschen Raps- und Sonnenblumenöl in Europas Fahrzeugtanks. Damit tragen Agrokraftstoffe zur globalen Nahrungsmittelknappheit und dem dramatischen Anstieg der Lebensmittelpreise bei.“

Den Faktencheck, den die Deutsche Umwelthilfe (DUH), foodwatch, Greenpeace, NABU, Robin Wood und Transport & Environment (T&E) gemeinsam initiiert haben, kannst du hier lesen.