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Pestizide in der Luft

12. März 2019
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Pestizide sind nicht nur im Boden und im Grundwasser zu finden. Eine jüngst bei der Biofach-Messe in Nürnberg publizierte Studie belegt, dass Pestizide auch in der Luft sind. Das Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft, das die Studie in Auftrag gegeben hat, fordert Konsequenzen.

Das unabhängige Forschungsinstitut TIEM führte die bislang umfassendste Studie durch, die in Deutschland die Verbreitung von Pestiziden in der Luft untersuchen sollte. Untersucht wurden die Rinden von Bäumen an 47 unterschiedlichen Standorten in Deutschland. Diese nehmen über ihre große Oberfläche besonders viele Substanzen aus der Luft auf.

Gefunden haben die Forscher insgesamt 107 Substanzen. Und das, egal, ob die untersuchten Bäume mitten in der Stadt oder in einem Naturschutzgebiet oder neben einem Bio-Acker standen. Drei Möglichkeiten sind vorstellbar, wie das Gift in die Luft gelangt sein kann: erstens beim Spritzen, zweitens durch Verdunstung nach dem Spritzen und drittens durch Auswaschung und Verwehung von Giften aus der Ackeroberfläche.

Zu denken gab: Das am zweithäufigsten gefundene Pestizid war DDT, ein Gift, das schon seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet werden darf. Ein Zeichen dafür, dass die Gifte sich sehr lange in der Umgebung halten. Die Hauptforderung des Bündnisses für enkeltaugliche Landwirtschaft lautet daher, das europaweite Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel müsse überprüft werden.

Darüber hinaus empfiehlt das Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft, ein Verbund aus Bio-Herstellern und Bio-Händlern, dringend, die Zulassung bestimmter Pestizide auszusetzen und insbesondere die Zulassung von Glyphosat neu zu überdenken.

Im März veranstalten die am Bündnis beteiligten Bio-Märkte Aktionen, bei denen Spenden für weitere Forschung gesammelt werden. Bereits für dieses Jahr plant das Bündnis in Zusammenarbeit mit dem Umweltinstitut München eine neue Studie.