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Umsonst Bus fahren

06. September 2019
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Die bayerische Kleinstadt Pfaffenhofen macht es vor: Seit Dezember 2018 können Passagiere sechs Linien der Stadt benutzen, ohne etwas zu bezahlen. Verkehrsstaus und Autoabgase sollen auf diesem Wege minimiert werden.

Bald werden die Pfaffenhofener als Vorbild nicht mehr alleine dastehen. Auch Monheim in Nordrhein-Westfalen will einen kostenlosen Nahverkehr einführen. Der Gemeinderat ist einverstanden – nur der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr muss noch zustimmen. Dann können die Monheimer sich ab 2020 durch ihre Stadt fahren lassen, ohne etwas zu zahlen.

47 Busse würden dann in Monheim Gratisfahrten anbieten. 3 Millionen Euro jährlich soll das kosten. Die Kosten für den Gratis-Service in Pfaffenhofen werden auf 250.000 Euro jährlich geschätzt. Seit der Einführung vor einem halben Jahr soll sich die Auslastung der Busse verdoppelt haben.

Hinter solchen Maßnahmen steht die Hoffnung, den Stickoxid- und Kohlendioxidausstoß zu minimieren, die Lärmbelastung zu senken und damit die Gesundheit der Menschen und die Umwelt zu entlasten.

Die Idee scheint gut, doch es gibt auch Zweifel: Kritiker finden, eine solche Maßnahme koste zu viel Geld und plädieren stattdessen dafür, mehr Geld in den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs zu stecken. Der niederländische Experte Oded Cats vermutet, Gratis-Busse könnten sich im ländlichen Raum lohnen, seien aber in Großstädten kontraproduktiv. Die TAZ hat zum Thema einen Pro- und Contra-Artikel veröffentlicht und bei Brand Eins ist ebenfalls ein kritischer Artikel zum Thema zu finden.