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Ursache für Hummelsterben offenbar geklärt

01. August 2022
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Seit Jahren kommt es im Sommer zu Massensterben von Hummeln. Da die Wissenschaft viele unter Linden gefunden hat, war zeitweise sogar der „giftige“ Nektar der Linden im Verdacht. Tatsächlich verhungern die Hummeln, da ihre Energiereserven aufgebraucht sind, weil es an Nektarquellen fehlt, schreibt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e.V. (SDW) in einer Presseerklärung.

"Zur Blühzeit der Silberlinde im Spätsommer sind die anderen Nektarquellen so gering, dass die Hummeln bereits so geschwächt die Linden anfliegen", heißt es darin. Eine Nahrungsaufnahme sei den Hummeln dann nicht mehr möglich und es komme zu dem Massensterben. Der Nahrungsmangel beträfe allerdings alle Blütenbesucher, also auch Bienen, Wildbienen oder Schwebfliegen. Sichtbar würde der Effekt an den Hummeln, da sie keine Vorräte anlegen können.

"Ausgelöst wird dieses Sterben durch die Ausräumung der freien Landschaft, aber auch durch die immer sterileren Gärten und Grünanlagen", so heißt es weiter in der Presseinfo. Die zahlreichen, neuangelegten Schotter-Vorgärten seien ein sichtbares Beispiel für diese Fehlentwicklung. Sie machen deutlich, dass die Bedeutung der Naturvielfalt für viele Menschen noch nicht präsent genug ist. Außerdem stören Pestizide die Fortpflanzung sowie deren Entwicklung zur erwachsenen Hummel.

Jeder sollte seinen möglichen Beitrag leisten. Deshalb ruft die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) alle Gartenbesitzer:innen und alle Kommunen auf, in ihren Gärten, Parkanlagen und Grünstreifen wieder mehr nektarreiche und spätblühende Wildpflanzen statt nektararme, farbenprächtige Hybride zu pflanzen. Jede Gärtnerei kann bei der Auswahl helfen. Als Sofortmaßnahme rät die SDW dazu, ein Stück des Rasens wachsen zu lassen.

Zum Anpflanzen gibt es vielseitige Auswahl: Dazu gehören bekannte Arten wie der Lavendel, das Efeu, das Heidekraut, sämtliche Kleearten oder ungefüllte Malvenarten. Unbekanntere Pflanzen wie das Büschelschön, das zusätzlich mit geringen Ansprüchen punktet, oder der Natternkopf, den auch die Wildbienen lieben, geben den Gartenliebhaber:innen  viele Möglichkeiten, ihren Teil zur Artenvielfalt beizutragen.