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Wiesen und Weiden in Gefahr

30. Juni 2017
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Der Natur in Deutschland geht es vielerorts nicht gut, vor allem Wiesen und Weiden sind in Gefahr. Die "Rote Liste gefährdeter Biotoptypen" hält die Lage in solchen Naturräumen für angespannt.   

Insgesamt sind knapp zwei Drittel der in Deutschland vorkommenden Biotope gefährdet – wenn auch in unterschiedlichem Maße. Besonders dramatisch ist laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit die Situation beim Grünland. Hier hat sich die Situation seit der letzten Fassung der Roten Liste der Biotoptypen von 2006 noch einmal deutlich verschlechtert. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Diese Rote Liste ist ein Alarmsignal. Der Zustand von Wiesen und Weiden wird immer schlechter. Das liegt vor allem an der Intensivierung der Landwirtschaft. Aber auch bei vielen anderen Biotoptypen der Kulturlandschaft, wie etwa Streuobstwiesen, hat sich die Lage verschlechtert.

Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, stellte fest, dass zwei Drittel aller Biotoptypen in unterschiedlichem Maße vom Verlust bedroht sind. "Bei den in besonderem Maße von einer Nutzung abhängigen Biotoptypen des Offenlandes liegt dieser Anteil mit 79 Prozent sogar noch deutlich höher. Besonders schlecht ist es um das Grünland bestellt. Hier gibt uns zu denken, dass mittlerweile nicht mehr nur die extensiv genutzten Biotoptypen betroffen sind, sondern auch Lebensräume mittlerer Nutzung wie die artenreichen Mähwiesen in die höchste Gefährdungskategorie fallen. Die Folgen dieser Entwicklung spiegeln sich auch im dramatischen Rückgang von Lebewesen der Agrarlandschaft wieder, beispielsweise bei den Feldvögeln wie Feldlerche, Braunkehlchen oder Kiebitz und auch bei den Insekten."

Positive Entwicklungen gibt es bei den Biotoptypen der Küsten sowie Flüssen und Bächen. Das lässt sich zurückführen auf Renaturierungsmaßnahmen und immer bessere Kläranlagen. Beim Grundwasser und stehenden Gewässern zeigt aufgrund der Stickstoffbelastung jedoch keine erfreuliche Entwicklung.

Weitere Informationen finden Sie direkt auf der Behördenseite mit diesem Link.