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Wo der Bus bis vor die Haustür kommt

06. Dezember 2018
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Testregion ist der Harz. Dort sind auf dem Land seit August zehn Kleinbusse unterwegs, die per Smartphone angefordert werden können.

In ländlichen Regionen fällt es meist schwer aufs Auto zu verzichten. Die nächste Haltestelle ist weit weg und Busse halten dort viel zu selten. Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation haben eine Idee, wie sich das ändern ließe. Sie starteten ein Projekt namens Ecobus. Im Harz sind versuchsweise seit August zwischen Clausthal, Goslar und Osterode zehn Kleinbusse unterwegs.

Der Ecobus holt die Menschen dort ab, wo sie sind und bringt sie an ihr Wunschziel. Er muss nur per App, übers Internet oder per Telefon bestellt werden. Ziel des Angebots soll nicht sein, dem öffentlichen Nahverkehr Kunden wegzunehmen. Vielmehr wollen die Forscher den Nahverkehr stärken und Autofahrer bewegen, mehr „öffentlich“ zu fahren.

Die Eco-Busse werden von den örtlichen Nahverkehrsunternehmen betrieben und sammeln, anders als Privattaxis, auch mehrere Passagiere ein. Ein Computerprogramm tüftelt die besten Routen aus. Ziel ist es, ein umfassendes funktionierendes Sammeltaxi-System zu entwickeln, praktisch wie ein Taxi und nicht teurer als der Linienbus. Das Projekt  ist auf ein halbes Jahr angelegt. Die wissenschaftliche Auswertung wird zeigen, ob der Ecobus eine praktische, wirtschaftliche und ökologische Alternative zum Auto sein kann.