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Demeter-Tagung mit Impulsen für die Zukunft

04. November 2012
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Die 3. Demeter-Marketingtagung stand ganz unter dem Aspekt Zukunft. Sie bot durch anregende Impulsvorträge sowie intensive Gesprächsrunden wichtige Impulse für entscheidende Gestaltungsaufgaben der biodynamischen Markengemeinschaft.

Die drei Medienexperten Jens Heisterkamp, Chefredakteur und Initiator der Zeitschriften Info 3 und WIR, Christoph Harrach, spiritueller Aktivist und Gründer von Karmakonsum sowie Franz Berno Breitruck von der attempto Beratungsgesellschaft und dem Portal www.bio123.de waren sich einig: Nur ein gelungener Mix aus Printmedien, Aktivitäten im Internet und gezielter Nutzung digitaler Endgeräte etwa durch apps kann die Kommunikationsbedürfnisse der anspruchsvollen, bio-affinen Verbraucher erfüllen. Für Demeter als Pionier der Nachhaltigkeitsbewegung gelte es, Menschen dazu einzuladen, sich als Teil der Bewegung am Austausch zu beteiligen. Mit dem neuen Angebot, Fördermitglied im Demeter e. V. zu werden, setzt der Demeter e. V. dafür bereits ein Signal.

Das Handels-Podium mit Vertretern vom erfolgreichen Hofladenkonzept des Dottenfelderhofes, Bio-Filialist basic, Naturkost-Großhandel Bodan, tegut und Edeka stellte den Mut zur Wahrhaftigkeit in den Mittelpunkt. Martin Hollerbach, Gerhard Sailer, Sascha Damaschun, Thomas Gutberlet und Klaus Fickert betonten zudem die Notwendigkeit, die Qualität im sozialen Miteinander auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette zu verbessern. Einigkeit bestand darin, dass biodynamische Demeter-Produkte den qualitätsorientierten Einkaufsstätten vorbehalten bleiben sollen.

Die Zukunftsforscherin Anja Kirig (Zukunftsinstitut Kelkheim) lenkte den Blick der rund 80 Teilnehmer der Tagung auf Lebensstile von Menschen, die zu Trendsettern werden. In Zukunft, so ihre Prognose, bestimme der Lebensstil über das passende Produkt. Subkultur-Esser, Primitive Modernisten, Neinköstler oder Sojathleten als Beispiele für das Essen der Zukunft stellten jeweils ganz spezifische Anforderungen an Produktentwicklungen. Gemeinsam sei allen der bewusste Abschied von Dogmen.

Für den Autor und anthroposophischen Lehrer Sebastian Gronbach liegt das Erfolgsgeheimnis von Demeter darin, dass sie als evolutionär-pionierhafte Bewegung die Liebe zum Tun in den Mittelpunkt stellt. Während konventionelle Landwirtschaft die Schöpfung nutze und biologische sie sichere, gehe biodynamisch darüber hinaus, indem sie die Schöpfung weiter entwickle. In der Talkrunde zum Thema Generationswechsel in der Bio-Branche verwies der Biographieberater Walter Seyffer auf die natürlichen Rhythmen im Lebenslauf. Dank der guten Mischung von jungen Bio-Akteuren wie Boris Voelkel, vierte Generation des Saftherstellers im Wendland, Lukas Nossol, Sohn des dennree-Gründers Thomas Greim, Florian Junge (Wala) und Pascal Stoleki vom Wetzlarer Biomarkt und den Pionieren Hilde Fauland-Weckmann (Berlin) sowie Demeter-Landwirt Thomas Schmid von der Hofgemeinschaft Heggelbachhof gab es lebendige Einblicke in Prozesse des Wandels. Für die gesamte Bio-Branche steht das Thema an, da die Gründer inzwischen weitgehend zur „Silver-Generation“ zählen und vom Entscheider zum Mentor werden müssen, wie es Walter Seyffer formulierte. Demeter-Vorstand Klemens Fischer würdigte besonders die Vielfalt im Publikum. Sie entsprach der Themenvielfalt der Tagung und spiegelte die Zusammensetzung der biodynamischen Markengemeinschaft vom Erzeuger über den Verarbeiter bis zum Händler.