Back to top

Fahrrad, Freizeit + Routenplaner

23. Januar 2013
 | 

Fahrrad-Routenplaner Start und Ziel eingeben, um mit einem Klick individuelle Routen zu ermitteln – was für das Auto völlig normal ist, galt beim Fahrrad bis vor Kurzem als Zukunftsmusik. Jetzt bietet das Projekt „Naviki“ der FH Münster einen Fahrrad-Routenplaner für ganz Deutschland. Im Internet oder mit spezieller Handy-Software liefert das System maßgeschneiderte Verbindungen für den Radverkehr. Nutzer können ihre Strecken unmittelbar auf einer Karte sehen, ausdrucken oder für die GPS-Navigation herunterladen.

Eine entscheidende Innovationen des Systems: Radler können mittels GPS selbst aufgezeichnete Routen auf die Internetseite hochladen. Naviki verbindet diese automatisch zu einem zusammenhängenden Netz und berücksichtigt dies bei Routing-Auskünften.

So tragen viele Nutzer mit ihren Ortskenntnissen zur Verbesserung des Routings bei. „Diese Innovation macht das Radeln in Alltag und Freizeit noch attraktiver“, ist sich Projektleiter Prof. Dr. Gernot Bauer sicher. Die Plattform ist aktuell als Beta-Version auf www.naviki.org verfügbar. Schon heute routet das System vorzugsweise auf Wegen abseits von Hauptverkehrsstraßen. Damit verschiedene Interessen­gruppen noch passendere Wege finden, sind für eine zukünftige Ausbaustufe verfeinerte Wahlmöglichkeiten vorgesehen. So werden bald auch speziell für Rennradler, Mountainbiker und Kinder geeignete sowie landschaftlich besonders reizvolle Routen gezielt abrufbar sein. Um von Beginn an ein engmaschiges Wegenetz zu bieten, nutzt Naviki auch die für das Fahrrad geeigneten Strecken des Projektes OpenStreetMap (OSM). OSM ist ebenfalls eine von Nutzern erstellte Karte im Internet.

Ab April wird Naviki kostenlose Anwendungen für iPhone- und Android-Handys zur Verfügung stellen. Bauer: „Die GPS-Technik entwickelt sich nach und nach zu einer Standardfunktion neuer Mobiltelefone. Wer ohnehin ein entsprechendes Gerät besitzt, kann es durch Naviki einfach zum Fahrrad-Navi machen.“ Für Gebietskörperschaften und Tourismusorganisationen bieten die Naviki-Macher auf Anfrage spezielle Werkzeuge zur Planung und Darstellung ihrer Fahrrad-Infrastruktur. Dass Naviki an der Fachhochschule der Fahrrad-Hochburg Münster entsteht, bringt für die Entwickler handfeste Vorteile. In Münster gebe es ein breites Wissen rund um den Radverkehr, das in das Vorhaben ein geflossen sei. Zum Beispiel durch Gespräche mit den Verkehrsplanern der Stadt und mit vielen interessierten Bürgern.

Die wichtigsten Fakten und Hintergründe über Naviki in Kürze

  • Naviki ist ein Routenplaner für den Fahrradverkehr in Alltag und Freizeit.
  • Darüber hinaus bietet Naviki die Möglichkeit zur einfachen Dokumentation individueller Fahrrad-Aktivitäten durch einfaches Hochladen von GPS-Dateien.
  • Eine einzigartige technische Innovation ist das "Wege-verbinden-Prinzip": Naviki fusioniert alle von verschiedenen Nutzern eingespeisten Wege zu einem zusammenhängenden, routingfähigen Netz.
  • Durch verschiedene automatisierte und manuelle Mechanismen zur Qualitätssicherung wächst das Radwegenetz bei Naviki quantitativ und qualitativ.
  • Seit Ende 2009 ist eine Beta-Version von Naviki im Internet verfügbar. Diese wird kontinuierlich verbessert und mit zusätzlichen Funktionen versehen.
  • Für verschiedene GPS-Handys bzw. Smartphones bietet Naviki kostenlose Software zum Routing und zur Aufzeichnung von Wegen. Motto: das GPS-Handy zum Fahrrad-Navi machen.
  • Mit der Entwicklung und Optimierung eines nutzerfreundlichen Internetportals will das Naviki-Team den Radverkehr insgesamt noch attraktiver machen.
  • Nicht zufällig spielt der Name „Naviki“ auf den Begriff „Wiki“ an – auch im Internet-Lexikon Wikipedia fließen Inhalte verschiedener Nutzer zusammen. Auch hier bringt die gegenseitige Ergänzung ein ständiges quantitatives und qualitatives Wachstum.
  • Naviki wurde vom Naviki vom Labor für Software Engineering der Fachhochschule Münster initiiert und realisiert. Hauptakteure sind Prof. Dr. Gernot Bauer (Projektleitung) und Sven Luzar (Leiter Entwicklung).
  • Die Entwicklung der Naviki-Basistechnologie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Internet: www.naviki.org

Siehe auch Rubrik > Urlaub + Reisen