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Warum eigentlich Streuobst?

16. Oktober 2020
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Zurzeit gibt es für Besitzer von Streuobstwiesen viel zu tun. Die letzten Äpfel und Birnen sind aufzulesen, zu ernten und einzulagern oder in die Kelter zu bringen. Manche fragen sich: Lohnt sich das?

Streuobstwiesen machen mehr Arbeit und bringen dafür eventuell weniger Erträge als moderne Obstplantagen. Trotzdem gibt es Leute, die Streuobstwiesen fördern, sogar neue Wiesen auf diese altmodische Art anlegen. Sie haben ihre Gründe.

Schon seit Jahrhunderten gibt es Streuobstwiesen. Anfangs wurden sie in Hausnähe angelegt, für den Eigenbedarf. Die Bäume standen nicht in Reih und Glied sondern im Garten verstreut – daher der Name. Oft waren es Apfelbäume, aber auch Birnen, Kirschen, Zwetschgen und Walnüsse wurden geerntet.

Moderne Produktionsverfahren, Obstplantagen, in denen Bäume mit niedrigen Stämmen eng nebeneinander stehen, machten die Streuobstwiesen unwirtschaftlich und verdrängten sie. Damit gingen Kulturlandschaften verloren und Raum für Tiere und Pflanzen.

Streuobstwiesen bieten Raum für über 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Dazu gehören Raritäten wie der Steinkauz, Siebenschläfer und Grünspecht, viele Insekten und Fledermäuse und seltene oder gefährdete Pflanzen wie etwa Orchideen. Bio-Keltern wie Beutelsbacher oder Voelkel fördern Streuobstkulturen und helfen denen, die sie pflegen, bei der Vermarktung und bei der Bio-Zertifizierung. Denn so lassen sich alte Obstsorten erhalten und neue, besonders widerstandsfähige pflegen. Ihr traditioneller Anbau ohne chemisch-synthetische Pestizide und Dünger und ohne künstliche Bewässerung schont nicht nur Pflanzen und Tiere der Umgebung sondern auch das Grundwasser. Deswegen engagieren sich auch Anbieter von Bio-Mineralwasser wie Bad Dürrheimer im Schwarzwald oder Urquell am Niederrhein für Bio-Streuobst.