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Ausgezeichnet: Landwirt des Jahres 2023

23. November 2023
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Hühner brauchen Bewegung, frische Luft und was zum Scharren, Picken und Sandbaden. All das vereint der bayrische Bio-Bauer Martin Stiegler mit seiner Hühnerhaltung in einer Haselnuss-Kultur. Für dieses Konzept wurde der Landwirt mit dem Ceres Award gekürt.  

Durch die Zusammenführung von Hühnern mit Haselnüssen schließt der Jungunternehmer Kreisläufe: Er verbindet Sicherheit für seine Tiere mit Nährstoffen für die Pflanzen. Die Hühner fressen die Larven des Haselnuss-Bohrers und düngen die Pflanzen, während sie gleichzeitig vor Greifvögeln wie dem Habicht geschützt sind. Beim Anbau seiner Haselnüsse ist ihm der Qualitätsgedanke besonders wichtig. Dadurch können seine Haselnüsse aus heimischer Erzeugung auf dem Markt mit den viel Billigeren aus ausländischer Produktion mithalten. Mittlerweile sind seine Produkte in der ganzen Region bekannt und sogar in der Sternegastronomie etabliert. 

Mit der Ehrung von Martin Stiegler ging die hohe Auszeichnung Landwirt des Jahres zum dritten Mal nach Bayern. Die Juroren erklären ihre Entscheidung: „Der Landwirt des Jahres 2023 zeigt eindrucksvoll, wie das konsequente Eingehen auf die Wünsche der Verbraucherinnen und Verbraucher am Markt belohnt wird und welche Wertschätzung die so erzeugten landwirtschaftlichen Produkte erfahren". Wie es weiter in der Begründung heißt, sei besonders lobenswert, wie durchdacht der Kreislaufgedanke auf dem Betrieb umgesetzt wird. Dabei vereine Stiegler „Kreativität, ein konsequent umgesetztes Betriebskonzept, Resilienz im Angesicht von Krisen und die Erzeugung eines hochwertigen regionalen Produkts." 

Unter großem Applaus nahm Martin Stiegler die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung „Landwirt des Jahres 2023" entgegen, nachdem er zuvor bereits zum Sieger in der Kategorie „Junglandwirt" gekürt worden war. Die Jury für den „Landwirt des Jahres" besteht aus Simon Michel-Berger und Anke Fritz von agrarheute, Lina Richter und Christian Pohl vom Hauptsponsor Landwirtschaftliche Rentenbank, Susanne Schulze Bockeloh vom Deutschen Bauernverband und dem Landwirt des Jahres 2022, Benedikt Bösel.  

In einer Laudatio betonte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: „Durch den CERES AWARD bekommt die Landwirtschaft nun seit zehn Jahren ein Gesicht. Herausragende Leistungen und Innovationen in der Landwirtschaft werden sichtbar und gewürdigt. Der CERES AWARD gibt uns die Gelegenheit, die Menschen und Betriebe zu ehren, die durch ihre harte Arbeit, ihr Engagement und ihre kreative Herangehensweise die Landwirtschaft voranbringen und den Weg in eine nachhaltigere Zukunft weisen". Gleichzeitig gratulierte Özdemir den Preisträgerinnen und -trägern sowie allen Finalisten herzlich: „Dank Ihnen wird das ländliche Leben bereichert und die ländlichen Räume bleiben vital und lebenswert. Ich möchte allen Nominierten meinen Respekt und meine Anerkennung für ihre tägliche Arbeit aussprechen." 

Rund 200 Landwirte aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland haben sich in diesem Jahr dafür in den sieben Kategorien Ackerbauer, Energielandwirt, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter, Geflügelhalter und Unternehmerin beworben. Entscheidend für die Teilnahme waren nicht Höchstleistungen auf dem Feld oder im Stall, sondern beste wirtschaftliche Ergebnisse bei gleichzeitiger Berücksichtigung bäuerlicher Unternehmertugenden wie Mut, Ideenreichtum und Verantwortungsbewusstsein für Mensch, Tier und Natur. 21 von ihnen, drei je Kategorie, hatte die Jury anhand eines umfangreichen Bewertungssystems anschließend in die Shortlist gewählt und auf ihren Höfen beurteilt. Zusammengesetzt sind die Jurorenteams aus je einem agrarheute-Fachredakteur, einem Repräsentanten eines Fachverbandes sowie einem Vertreter des jeweiligen Kategoriensponsors. Auf der festlichen Gala „Nacht der Landwirtschaft" hat agrarheute die sieben Kategoriensieger sowie den Gesamtsieger, den Landwirt des Jahres, verkündet und ausgezeichnet.