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Projekt Rauchschwalbe

15. Juni 2023
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Die flinken Flieger zeigen sich immer seltener: Rauchschwalben haben einen Platz auf der Vorwarnliste für die Roten Liste gefährdeter Tierarten Deutschlands. Der Ökoverband Naturland und der bayerische Naturschutzverband LBV treten daher mit einem Rauchschwalben-Projekt gemeinsam in Aktion.

„Rauchschwalben faszinieren den Menschen jeden Sommer mit ihren beeindruckenden Flugmanövern“, sagt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Ihr häufigster Ruf ist ein einfaches oder sich wiederholendes „Wid-Wid“. Doch dieser Ruf ist im Sommer immer weniger zu hören. Der Bestand der Rauschwalbe ist in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland um 26 Prozent zurückgegangen. Mit einem gemeinsamen Projekt wollen nun der Ökoverband Naturland und der bayerische Naturschutzverband LBV, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz, dafür sorgen, dass die Rauschwalbe von ihrem Rote Listen-Warteplatz wieder runterhüpft.

Die Sommervögel leben in ländlichen Gegenden mit Scheunen, Ställen und verwinkelten Gebäuden. Sie schlüpfen gerne durch offene Stallfenster und lassen sich drinnen beim Vieh häuslich nieder. Doch Nistmaterial und geeignete Nistplätze zu finden wird für die Rauchschwalbe immer schwieriger und Insekten, ihre Nahrungsgrundlage, gibt es auch immer weniger. Auch der Einsatz von Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft macht den Vögeln zu schaffen.

Das Rauchschwalben-Schutzprojekt setzt auf einen Mix aus Beratung und Aktion, ist für zwei Jahre angesetzt – bis 2025 – und wird von einem Monitoring begleitet, sodass auch der Erfolg der Maßnahmen eingeschätzt werden kann. In Naturland-Betrieben sollen Schwalbenwinkel angebracht und Lehmpfützen angelegt werden. Was Schwalben noch so benötigen, lernen Naturland-Berater bei den Experten des LBV und geben ihr Wissen an Landwirte und Landwirtinnen weiter. In Planung ist auch ein Handbuch, das online einsehbar sein soll. Außerdem soll die Öffentlichkeit über die Rauchschwalbe informiert werden.

Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz gefördert.