Ran an die Artischocke
Diese Pflanze müssen Feinschmecker erst entblättern, um an das zarte Herz zu kommen. Wer diesen Vorgang so zelebriert wie unsere französischen Nachbarn macht daraus ein kulinarisches Erlebnis.
In Frankreich kommt der in kochendem Wasser (mit etwas Salz und Zitronensaft) gegarte Blütenkopf im Ganzen auf den Tisch. Dann wird Blatt für Blatt abgezupft und der fleischige Fruchtansatz in eine Vinaigrette, Soße Hollandaise oder Bernaise gedippt und mit den Zähnen von den festen Blättern gezogen. Wenn der abgezupfte Blätterhaufen wächst, und die innen liegenden Blätter feiner und zarter werden, ist das Artischockenherz nicht mehr weit. Nur noch das sogenannte Heu, es handelt sich um feine weiße Fasern, mit einer Gabel abheben und schon ist der fleischige Artischockenboden freigelegt. Er gilt mit seinem gemüsigen, leicht bitteren Geschmack als Delikatesse. Tipp: Falls du ganz kleine, junge Artischocken auf dem Markt bekommst solltest du zugreifen. Sie sind noch so zart, dass sie nach dem Kochen komplett gegessen werden können.
Artischocken enthalten übrigens viel Inulin. Das ist ein Ballaststoff, der eine gesunde Darmflora unterstützt und günstig ist für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Bekannt ist das Gemüse zudem für seine Bitterstoffe, die die Bildung von Verdauungssäften anregen.