Rosenkohl, das unterschätzte Gemüse
Den Mini-Kohl mag nicht jeder. Das liegt häufig an der Zubereitungsart.
In Wasser weich gedünstet bis er zerfällt - so kennen und hassen viele Rosenkohl. Dazu tragen die Bitterstoffe bei, die dieses Kohlgemüse von Natur aus enthält und der charakteristische Geruch, der auf die Schwefelverbindungen zurückgeht und der sich bei langen Kochzeiten besonders deutlich entfaltet.
Raffiniert zubereitet, ist Rosenkohl dagegen ein Genuss. Probiere ihn doch mal im Backofen geröstet. Dazu den Rosenkohl putzen und halbieren. In einer Schüssel mit Salz, Pfeffer, einer Prise Chili und Olivenöl vermischen. Auf einem mit Backpapier ausgeschlagenen Backblech verteilen und bei 190 Grad Ober-/Unterhitze garen, bis die Röschen Farbe bekommen. Das Rösten reduziert die Bitternote und macht den Kohl schön zart, ohne dass er zu weich wird. Wer mag, kann das Gericht mit einem Klecks Akazienhonig auf dem Teller anrichten. Die Süße kitzelt die Aromen stärker heraus.
Rosenkohl verträgt sich grundsätzlich gut mit kräftigen Zutaten wie Knoblauch, Parmesan, Zitrone, Zwiebeln und Speck oder Räuchertofu. Auch lecker: Ein Gratin mit angebratenem Rosenkohl, Käse und Kartoffeln. Zusammen mit starken Aromen und einer kürzeren Garzeit tritt der Kohlgeruch weniger deutlich auf. Außerdem bereichern Gewürze den Eigengeschmack des Mini-Kohls. Und wer nach dem Kochen die Küche gut durchlüftet, wird ohnehin nicht mehr viel davon wahrnehmen.