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Wie nachhaltig ist der deutsche Lebensmitteleinzelhandel?

07. März 2020
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Das Umweltbundesamt hat Nachhaltigkeitsinitiativen von neun großen Lebensmitteleinzelhändlern untersucht. Das Fazit: Da ist noch viel Luft drin. Eine ganzheitliche Strategie fehle, viele Bereiche seien nicht genügend berücksichtigt.

 

„Nachhaltiger Handel(n)“ heißt der Bericht, den das Umweltbundesamt jüngst veröffentlicht hat. Untersucht wurden neun Unternehmen (Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny, Real und Rewe), die zusammen einen Umsatzanteil von zwei Drittel am Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland ausmachen.

Der Lebensmitteleinzelhandel spiele eine entscheidende Rolle für die Nachhaltigkeit von Lebensmitteln. Sein Angebot beeinflusse die Entscheidungen der Verbraucher und mit seiner Sortimentsgestaltung nehme er Einfluss auf Erzeuger, Lieferanten und Hersteller.

Zwar erkennt der Bericht an, dass der Einzelhandel Bio-, vegetarische und vegane Produkte im Sortiment führt und auch eine einheitliche Tierwohlkennzeichnung eingeführt hat. Damit würden Umweltbelastungen im Lebensmittelbereich reduziert. Aber wichtige Problembereiche wie etwa das Problem, dass viele Gebiete teils massiv überdüngt sind oder die Massentierhaltung werden noch ausgeblendet. Und das Tierwohlsiegel gelte nur für Schweine und für verpacktes Frischfleisch.

Generell fehle ein ganzheitlicher Ansatz. „Verbesserungen aus Umweltsicht werden nur für einzelne Produkte oder Produktgruppen erzielt und diese von anderen Aktivitäten wie zum Beispiel Werbung für nicht nachhaltige Produkte konterkariert“, schreibt das Umweltbundesamt.