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Was ist ein fairer Preis?

31. Januar 2022
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Wasser, Hopfen, Malz und Hefe kommen bei Neumarkter Lammsbräu seit jeher aus der Region. Die zuliefernden Landwirte arbeiten ohne Pestizide und Kunstdünger – ein Mehraufwand, der im Rahmen eines Pilotprojekts sichtbar gemacht werden soll. 20 Bäuerinnen und Bauern nehmen am Pilotprojekt teil.

Die Landwirte geben bei sich zuhause am PC ihre Daten in eine Online-Erfassungsmaske ein. Entwickelt hat dieses Tool die Regionalwert Leistungen GmbH in Eichstetten. Das Programm berechnet den finanziellen Wert der sozialen, ökologischen und regionalökonomischen Leistungen und ordnet ihn ein. Die Bio-Landwirte werden unter anderem gefragt, wie sie düngen, welche Pflanzenschutzmittel sie einsetzen oder wo die Futtermittel herkommen. Auch Themen wie Arbeitsplatzqualität und regionale Vernetzung spielen eine Rolle. Als Ergebnis erhalten die Bio-Landwirte eine Übersicht über ihre Nachhaltigkeitsleistungen – und zwar auf Euro und Cent genau. Somit erhalten die jeweiligen Leistungen gewissermaßen virtuelle Preisschilder.

Lammsbräu finanziert die Teilnahme am Pilotprojekt

Für die 20 teilnehmenden Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern aus der Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe (EZÖB) ist die Teilnahme an diesem Projekt kostenlos. Lammsbräu übernimmt die Kosten für die Regionalwert-Leistungsrechnung. Langfristig will Lammsbräu zusammen mit dem Unternehmen Regionalwert auf diese Weise mehr Wertschätzung für seine Bio-Landwirte erreichen - und damit einhergehend reale Preise. Denn durch fehlgeleitete Subventionen und schwierige politische Rahmenbedingungen wird in vielen Bereichen Verhalten belohnt, das Mensch und Natur schadet. So spiegeln etwa die Preise für viele konventionelle Produkte nicht wider, welche Kosten ihre Herstellung tatsächlich verursacht. Beispielsweise müssten Lebensmittel, bei deren Produktion Wasser kontaminiert wird (das anschließend aufwändig wieder aufbereitet werden muss), eigentlich teurer sein, als Lebensmittel, die wasserschonend hergestellt werden.  

Um bei der Kalkulation der wahren Preise mit realistischen Daten zu arbeiten, hat Regionalwert rund zehn Jahre Forschung investiert.