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Es gibt Alternativen zum Kükentöten

04. Mai 2020
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Das Töten von männlichen Küken ist nach wie vor erlaubt. Da Hähne keine Eier legen und unter anderem nicht genug Fleisch entwickeln, sind sie für die Industrie nutzlos. Die Zahl der geschredderten Tiere hat sich 2019 sogar erhöht. Die beiden Öko-Verbände Demeter und Bioland beziehen zu dem Thema Stellung.

2018 sind nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums 42,1 Millionen männliche Küken vergast oder geschreddert worden. Im vergangenen Jahr waren es noch mehr, schätzungsweise 45,3 Millionen. So viele weibliche Küken sind 2019 geschlüpft. Die exakte Zahl der männlichen Küken werde zwar nicht erfasst, man gehe aber von einem Geschlechterverhältnis 1:1 aus. Die Geflügelwirtschaft bestätigte diese Zahlen. Die Große Koalition hatte angekündigt, das Kükentöten bis Ende 2019 zu beenden. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium ließ sich das aber nicht flächendecken umsetzen, unter anderem weil die Geschlechterbestimmung im Ei nicht für die breite Praxis verfügbar sei. Das Ministerium plant, das Töten von männlichen Küken bis Ende 2021 zu beenden.

Die beiden Öko-Verbände Demeter und Bioland unterstützen dieses Ziel. Die aktuelle Idee, nach einer Geschlechterbestimmung im Ei ausgebildete Embryonen vor dem Schlüpfen zu töten, lehnen sie ab. Statt Millionen Euro in die Geschlechterbestimmung zu investieren, sollten mehr Küken aufgezogen werden. Alternativen zum Kükentöten seien Zweinutzungshuhn und Bruderhahn-Aufzucht. Zweinutzungshühner sind Tiere, bei denen Hahn und Henne ohne Querfinanzierung auskommen. Das heißt, der Hahn setzt genügend Fleisch an und die Henne legt genügend Eier, um für einen Ökologischen Betrieb bei fairen Preisen wirtschaftlich zu sein. Bei der Bruderhahn-Aufzucht werden die Brüder der Hennen aufgezogen und gemästet. Eine Tierfilmreportage (siehe Link) zeigt das erste Jahr der beiden Hühner „Inge“ und „Klaus“ und erklärt außerdem, wie die Aufzucht von Bruderhähnen funktioniert, Darin wird deutlich, dass sich Tierwohl und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen.