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Ein Zuhause für die Schwalbe

10. Mai 2017
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Mit den Schwalben kommt der Sommer - allerdings sind es von Jahr zu Jahr immer weniger, die mit dem Vogelzug aus Afrika kommen. Die Flugkünstler leiden unter der intensiven Landwirtschaft, Nahrungsmangel, der Versiegelung von Boden und fehlenden Nistmöglichkeiten aufgrund von Gebäudesanierungen. 

Früher fanden sich Schwalben in jedem Stall. Durch die offen stehenden Fenster flogen sie ein aus, um ihre Jungen mit Futter zu versorgen. Heute schließen viele Landwirte ihre Ställe ab, um EU-Hygieneanforderungen gerecht zu werden. Auch an Wohnhäusern werden ihre Nester oft abgeschlagen, vor allem wegen der Kotflecken unter dem Nest, die sich mit einem Kotbrett leicht verhindern lassen.

Das Zerstören der Nester ist außerdem verboten. "Die Nester der kleinen Koloniebrüter sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt und dürfen grundsätzlich nicht beschädigt oder abgeschlagen werden. Auch der Zugang zu bestehenden und genutzten Nestern darf nicht versperrt werden", erklärt Bernd Jellinghaus, Sprecher des Landesfachausschusses für Ornithologie des NABU NRW. Traurige Konsequenz der sich ständig verschlechternden Lebensbedingungen: In der kürzlich veröffentlichten neuen Roten Liste der Brutvögel Nordrhein-Westfalens ist nun auch die Mehlschwalbe als gefährdet eingestuft. Das gilt für die Rauchschwalbe schon länger.

Wer den Schwalben helfen möchte, kann ihnen zum Beispiel Nisthilfen oder Kunstnester anbieten. Die gibt es fertig zu kaufen, man kann sie auch selbst herstellen. Hier geht es zur Anleitung. Damit Schwalben Nester selbst bauen können, brauchen sie feuchten Lehm. Eine Stelle im Garten mit dem feuchten Baustoff (bei Trockenheit befeuchten) anzulegen unterstützt sie sehr.